Parasiten

Parasiten bei Zwerghühnern – unliebsame Mitbewohner erkennen

 

Parasiten in der Hühnerhaltung

 

Rote Vogelmilbe / Hühnermilbe

Bei der roten Vogelmilbe handelt es sich um einen blutsaugenden Ektoparasiten. Unter den Hühnerhaltern gilt er als einer der gefürchtetsten Parasiten, der tagsüber nur schwer auszumachen ist.

Die kleinen Spinnentiere sind nur rund 1mm groß und verstecken sich am Tag in kleinen Spalten und Ritzen des Stalls. Erst in der Dunkelheit kommen die Hühnermilben hervor, um ihren Opfern, den Zwerghühnern, eine Blutmahlzeit abzuzapfen. Da die Hühner die Nacht regungslos auf ihrer Schlafstange verbringen, sind sie den kleinen Saugern schutzlos ausgeliefert. Dies passiert Nacht für Nacht und die Hühner werden so jeden Tag ein bisschen schwächer. Wird der Befall mit den Hühnermilben nicht rechtzeitig erkannt, kann es zum Tod der Tiere führen.

Die rote Vogelmilbe tritt gehäuft im Sommer auf, da sie Temperaturen von 20 -30 °C bevorzugt. Im Winter halten sie Winterschlaf und überleben so auch niedrige Temperaturen ohne Blutmahlzeit.

Sind die Hühner unruhig, kratzen sich viel und wollen abends nur ungerne in den Stall, so können dies erste Hinweise auf den Befall mit der roten Vogelmilbe sein. Um diesem Verdacht nachzugehen sollte man über Nacht ein weißes Tuch im Stall auslegen. Befinden sich auf diesem am anderen Morgen schwarze, graue oder rote Punkte, ist ein Hühnermilbenbefall sehr wahrscheinlich. Zusätzlich kann man ein doppelseitiges Klebeband von unten an die Sitzstange anbringen, auf welchem die Milben bei ihrer nächtlichen Wanderschaft aus ihrem Versteck kleben bleiben.

was tun bei der roten Vogelmilbe / Hühnermilbe?

Hat sich der Verdacht auf Hühnermilben bestätigt, ist schnelles Handeln nötig. Der Stall muss zuerst komplett ausgeräumt und gereinigt werden. Um anschließend die Milbennester zu bekämpfen, gibt es mehrere Möglichkeiten:

  • chemisches Mittel

Der Fachhandel bietet eine Vielzahl von Insektiziden an, um den Milbenbefall zu bekämpfen. Dabei sollte man sich vor der Anwendung genaustens informieren, wie lange die Hühner dem Stall nach der Behandlung fernbleiben müssen, welche Auswirkung das Gift auf die Tiere hat und ob nach der Behandlung gelegte Eier bedenkenlos verzehrt werden können.

  • natürliches Mittel

Als natürliche Alternative zur Bekämpfung der roten Vogelmilbe, hat sich die Ausbringung von Kieselerde / Kieselgur* bewährt. Hierbei handelt es sich um ein sehr feines pudriges Pulver, das aus Mikroskelletten der Kieselalge besteht. Diese sind so scharfkantig, dass sie die Aussenhülle der Hühnermilben verletzen. Dadurch verliert die rote Vogelmilbe Flüssigkeit, trocknet innerhalb kurzer Zeit aus und stirbt.

Kieselgur muss im ganzen Stall mit Hilfe eine Feinsprühpumpe* bis in die kleinste Spalte verteilt werden. Als Anwender empfiehlt es sich, dabei eine Atemschutzmaske zu tragen. Da die Milbeneier dadurch nicht abgetötet werden, muss die Ausbringung nach kurzer Zeit nochmal wiederholt werden.

  • thermisches Mittel

Man kann der Milbenplage auch mit einem Gasbrenner zu Leibe rücken. Hierbei richtet man die Flamme kurz in alle Ecken und Ritzen, wo man die roten Vogelmilben und deren Eier vermutet. Große Vorsicht ist aber bei Hühnerställen aus Holz geboten, da diese leicht in Flammen aufgehen können.

ᐅᐅTipp: Zur Vorbeugung gegen Hühnermilben alle Ecken und Ritzen des Hühnerstalls mit Silikon ausspritzen und den Stall innen kalken.

Kalkbeinmilbe

Die Kalkbeinmilbe ist eine Grabmilbe, die, wie der Name schon vermuten lässt, die Beine der Zwerghühner befällt.

Kalkbeinmilben

Der Parasit nistet sich unter die Schuppen der Tiere ein und gräbt dort kleine Gänge. Dies führt zu einer Lockerung der Beinschuppen, die sich dadurch nach oben richten. Hierdurch entstehen Hautentzündungen und auf den Hühnerbeinen bilden sich weißliche Ablagerungen und Verkrustungen, die an Kalk erinnern.

was tun bei Kalkbeinmilben?

Zur Behandlung der Kalkbeine weicht man die Borken mit lauwarmem Wasser auf, um anschließend ein Tierpflegeöl z.B. Ballistol* auf die Hühnerbeine aufzutragen. Dieses dringt in die Poren der Haut ein und umschließt die Hühnermilbe. Dadurch verstopft das Atemorgan und die Kalkbeinmilbe erstickt. Um sicher zu gehen, sollte die Prozedur nach einigen Tagen noch einmal wiederholt werden.

Neben den akut befallenen Zwerghühnern, sollten auch die anderen Tiere der Herde mitbehandelt werden, um ein Ausbreiten der Hühnermilbe zu verhindern.

Federlinge

Federlinge sind Ektoparasiten die nur Geflügel befallen. Sie verbringen ihr gesamtes Leben auf dem Huhn und ernähren sich dabei von Hautschuppen und kleinen Hornteilchen der Federn. Dadurch wird das Gefieder der Hühner angegriffen und kann seine Schutzfunktion verlieren.

Federlinge sind um die 2 mm groß, bräunlich und leben meist an der Unterseite der Flügel nahe der Haut und um die Kloake. Das Weibchen legt die Eier in Haufen an den Federkielen ab.

Erste Symptome bei den Zwerghühnern sind Unruhe und Juckreiz, bei starkem Befall wirkt das Gefieder struppig und glanzlos. Später kommt es dann stellenweise zum Federnausfall.

was tun bei Federlingen?

Zwerghuhn im Sandbad / Staubbad gegen Befall mit Parasiten, Hühnermilben, rote Vogelmilbe, Federlinge,

Zur Behandlung der Parasiten gibt es im Fachhandel ein spezielles Insektizid, mit dem die Hühner eingesprüht werden müssen. Vorbeugend ist auf jeden Fall die Einrichtung eines Sandbades für Zwerghühner sinnvoll.

Würmer

Würmer sind Endoparasiten, die das Huhn befallen können.

Dabei unterscheidet man zwei Arten. Die erste Wurmart verbringt ihr komplettes Leben im Huhn. Die mit dem Kot ausgeschiedenen Wurmeier werden dann von anderen Hühnern wieder aufgenommen. Die zweite Art lebt ebenfalls im Huhn, benötigt aber zur Weiterentwicklung einen Zwischenwirt. Die Wurmeier werden hier von Schnecken oder Regenwürmern gefressen und gelangen erst wieder ins Huhn, wenn sie von diesem gefressen werden.

Anzeichen für einen starken Wurmbefall können neben dem Rückgang der Legeleistung und Apathie auch Durchfall sein.

was tun bei Würmern?

Durch eine Behandlung mit gängigen Entwurmungsmitteln ist die Wurmdichte gut zu reduzieren, eine vollständige Ausrottung ist aber nur möglich, wenn auch der Auslauf regelmäßig verändert wird. Zur Unterstützung der Behandlung kann man eine Zeit lang spezielle Ergänzungsmittel* füttern.

 


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